|
Kunstforum: Das Werk und die Zeit !
Aktuelle Zeit: 15.05.2024 - 14:22:03
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt!
|
|
Forum > Plauderecke > Das Werk und die Zeit !
|
Autor
|
|
Thema: Das Werk und die Zeit !
|
Parthum Tom
Mitglied
146 Forenbeiträge seit dem 09.12.2003
Geschlecht:
|
Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 12.09.2008 um 01:50 Uhr |
.
.
.
Wie ist das Verhältnis von Zeit und Werk zueinander ?
Diese beiden Faktoren sind, meiner Meinung nach, sehr eng
miteinander verwoben.
Der Luxus Zeit ist heutzutage ein Gut, das sich sicherlich
verstärkt auf die Kunst auswirkt.
Ich kann das bei mir ständig beobachten.
So wäge ich im Vorfeld bereits ab, ob es überhaupt lohnt
( lohnt, im Sinne von Erfüllt, technisch vorranbringt usw..)
eine Idee umzusetzen.
Den alle kreativen Einfälle könnte ich garnicht zu Papier /
Leinwand oder jeders andere Material bringen.
( " Klingt komisch, ist aber so !" )
So ist die Zeit auch irgendwo als " Hemschuh " zu
sehen.
Die uns gegebene Zeit ist halt nun mal begrenzt.
Sogesehen findet mit dem Faktor Zeit im Nacken schon eine
Vorauswahl statt.
Ob sich das positiv oder negativ auswirk, sei mal
dahingestellt. Aber sie findet definitiv statt.
Auch die Ausdrucksweise im Werk selber, ist davon
beeinflußt.
Es gilt also z.B. abzuwägen ; wie weite gehe ich ins
Detail ; mit welcher Technik stelle ich dar ;
wann ist die Aussagekraft, die ich wünsche erreicht ( also
wann ist das Werk fertig ? )
Diese Prozesse beschäftigen mich Momentan. Mein Schwerpunkt
ist hierbei die Malerei.
Interessant wären auch die Erfahrungen und Prozesse im
Umgang mit der Zeit, anderer Kunstgattungen,
wie z.B. Fotographie und Bildhauerei.
Als Fotograph muß ich mir doch auch überlegen, was fange ich
wo ein, und wie usw...?
Als Bildhauer/Steinmetz ist es wohl ebenfalls eine Zentrale
Frage, wie lange ich wohl dafür brauchen würde,
aus einer Pyramide eine Kugel zu kloppen usw...
Vielleicht stellt sich oftmals die Frage garnicht und man
mach so vor sich hin, egal wie lange es dauert.
Am Ende seiner Tage bemerkt man, daß das Lebenswerk, halt
eben nur aus einem einzigen Werk besteht.
Hängt dies mit dem eigenen Ideenreichtum und Anspruch
zusammen oder dem persönlichen Bezug zur Zeit.
Sollte Zeit in der Kunst überhaupt von Belang sein ?
.
.
.
|
|
Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
Geschlecht:
|
1 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 14.09.2008 um 19:15 Uhr |
Hallo Parthum Tom,
da hast Du ein interessantes Thema aufgebracht und es ist
gegenwärtig sehr aktuell in einer Epoche in der alles immer
schneller wird. Zeit ist sehr relativ und der Versuch eine
Bewertung zu Finden absolut Subjektiv.
Meiner Ansicht nach sollte die künstlerische Arbeit dem
allgemeinen hohen Tempo und der Zeitknappheit entgegenwirken
und sich alle Zeit der Welt nehmen für den Prozess.
Habe gerade ganz aktuell ein Beispiel in der Fotografie. Bei
normalen Tageslichtverhältnissen und kleiner Blendenzahl
braucht man zum Belichten vielleicht eine 1/500 sec. Nun
habe ich gerade Aufnahmen gemacht mit einem Graufilter um
Langzeitbelichtungen zu ermöglichen, da entstehen
Belichtungszeiten von 2-3 min. Das ist relativ gesehen in
der heutigen Fotografie eine kleine Ewigkeit. Es sind Bilder
entstanden die nicht nur mit Licht sondern auch mit Zeit
gemalt sind. Bewegungen verwischen und zerfließen zu einer
weichen Struktur.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
|
|
Parthum Tom
Mitglied
146 Forenbeiträge seit dem 09.12.2003
Geschlecht:
|
2 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.09.2008 um 11:47 Uhr |
Servus Fluu !
Finde ebenfalls das künstlerische Arbeit dem allgemeinen
Tempo entgegenwirken sollte.
Beispiel : Kunstunterricht in den Schulen.
Die Schüler und Lehrer bekommen immer weniger Zeit zur
Verfügung gestellt
und so ist kein vernünftiges Arbeiten mehr möglich. ( von
den finanzellen Mitteln mal abgesehen.)
Dabei wir der Kunstunterricht gern als Ausgleich zum anderen
Schulbetrieb gesehen,
aber natürlich ist er mehr als das.
Vielleicht ändert sich ja was, wenn die Ganztagsschulen
kommen.
Das wäre die Möglichkeit für den Kunstunterricht.
Zu Deiner interessanten aktuellen Arbeitsweise hab ich,
folgenden Gedanken.
Langzeitbelichtungen sind eine wunderbares Beispiel, weil
die Aufnahmen entstehen
über einen längeren Zeitraum ( auch bei Zeitraffer ), die
Ergebnisse suggerieren jedoch
Geschwindigkeit und Bewegung.
Die Arbeitsweise und das Ergebnis verhalten sich hierbei
also total Gegensetzlich.
Gruß Tom
|
|
Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
Geschlecht:
|
3 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.10.2008 um 15:22 Uhr |
Hallo Parthum Tom,
über die Verhältnisse in den Schulen weiß ich wenig, kenne
zwar einige Lehrer habe aber keine schulpflichtigen Kinder
mehr. Grundsätzlich vermute ich, lässt sich die Bedeutung
der Kunst sowieso nie erschöpfend in der Schule vermitteln,
egal wie viel Zeit zur Verfügung steht. Das Interesse an
künstlerischen Dingen bei Kindern hängt ausschließlich von
der Veranlagung und dem Vorleben der Eltern ab. Ein
Begreifen, dass diese schwere Auseinandersetzung gut sein
könnte, kann man nicht von ihnen verlangen.
Künstlerische Arbeit ist auch Spiel, jedoch nur wenig.
Meine Ergebnisse bei Langzeitbelichtung zeigen Bewegung auf
aber keine Geschwindigkeit, das ist eher bei
Bewegungsunschärfe der Fall. Fließendes Wasser mit
Langzeitbelichtung aufgenommen lässt das Wasser als weiße
zähe Masse und ein bisschen wie Nebel Erscheinen.
Es geht mir bei Tempo der Zeit nicht um ein bewegungsloses
Verharren, die Entwicklung schreitet weiter voran und das
ist Bewegung aber auch mal hin oder her, von mir aus auch
mal zurück und natürlich nach vorn, alles ist Bewegung. Nur
ganz schnell nach vorne Preschen ohne nach links oder rechts
zu Schauen halte ich für schade, man verpasst so viel.
Gehe gern in die Vergangenheit zurück und beschäftige mich
mit alten Kameras und deren Aufnahmetechnik.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
|
|
mirkStar
Mitglied
70 Forenbeiträge seit dem 18.10.2008
Geschlecht:
|
4 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.10.2008 um 17:25 Uhr |
meine Definition von Zeit ist Bewegung von "Masse im
Raum".Bewegung von Atomen,Molekülen,von Menschen...
in der Natur exestiert keine perfekte Harmonie,kein
perfektes Gleichgewicht,alles ist in ständiger Bewegung und
Interaktion miteinander, Harmonie heisst Stillstand...
...und dieser Stillstand entsteht bei einer Fotografie,bei
einem Gemälde...folglich ist auch die Harmonie entstanden...
mirkowienholz.npage.de
|
|
mirkStar
Mitglied
70 Forenbeiträge seit dem 18.10.2008
Geschlecht:
|
5 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 19.10.2008 um 19:27 Uhr |
hmm....
nehmen wir mal als Beispiel das chemische Gleichgewicht...es
wird nicht bei 50% zu 50% liegen...vielleicht bei 49,9% zu
50,1% ...allerdings sind die Moleküle immer daran
"interressiert" das Gleichgewicht zu erreichen...
aber es soll einen Zeitpunkt gegeben haben,wo Protonen und
Neutronen im Verhältniss von 50 zu 50 exestiert haben
"könnten",das soll wohl ca. vor 6 Milliarden
Jahren gewesen sein...kurz vor dem Urknall...die perfekte
Harmonie...keine Zeit und kein Raum...absoluter Stillstand
...pures Licht...
und dann wurde diese Harmonie zerstört und und alles gerieht
in Bewegung,Kaos,bis heute....
Fotos und Gemälde halten einen Zeitpunkt,einen Gedanken oder
eine Emotion fest,die Zeit kommt zum Stillstand....so diffus
klingt das für mich nicht,Mister Mezzo4te
mirkowienholz.npage.de
|
|
maler-hans
Mitglied
291 Forenbeiträge seit dem 12.05.2006
Geschlecht:
|
6 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 19.10.2008 um 23:33 Uhr |
Da lese ich ja merkwürdige Verknüpfungen, milrkStar!
Seit wann ist Harmonie gleichbedeutend mit absoluter
Gleichverteilung?
Harmonie ist nicht Gleich- sondern Zusammenklang, wie die
Musik ohrenfällig lehrt (Polyphonie, nicht Monotonie).
Der Goldene Schnitt als Ideal harmonischer Linien- und
Flächenaufteilung ist ganz sicher nicht fiftiy-fiftiy!
Also nix mit Stillstand gleich Harmonie oder umgekehrt, da
bist Du ziemlich schief gewickelt. Auch wenn Dein
Urknallbild in sich stimmt, nach heutigen Modellen der
Weltentstehung, so hat es überhaupt nichts mit Harmonie zu
tun.
Übrigens ist absolute Gleichverteilung von Allem mit dem
Nichts gleichzusetzen – und Harmonie braucht mindesten zwei
voneinander getrennt Einheiten. Was sollte sonst womit
harmonieren?
Vielleicht solltest Du Dir den Begriff "Harmonie"
nochmal neu erarbeiten …
Gruß von Maler Hans (www.atelier-lasslob.de)
|
|
mirkStar
Mitglied
70 Forenbeiträge seit dem 18.10.2008
Geschlecht:
|
7 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 20.10.2008 um 10:29 Uhr |
Diese Nachricht wurde von mirkStar um 10:43:07 am 20.10.2008
editiert
die definition von begriffen ist wohl mehr eine
philosofische Frage...sicherlich kann man sich darüber
streiten...aber wer hier schief gewickelt ist oder diffuse
ansichten hat,diese beurteilung liegt nicht in meinem
entscheidungsbereich,in eurem vielleicht?
...fifty/fifty war nur ein beispiel...ich meinte das
gleichgewicht innerhalb eines geschlossenen
systems....(vorraussetzung für gleichgewicht sind 2 oder
mehr parameter="polyphonie"
...bis jetzt konnte mir niemand definieren,was musik ist,und
was sie zu etwas schönem macht...aber den goldenen schnitt
mit dem verhältniss 1:1,6.....
kann man dafür wohl kaum als grundlage einer expertise
nehmen
obwohl ich den goldenen schnitt für sehr schön halte und
auch harmonisch...es zieht sich durch die gesamte natur der
dinge und ist somit etwas gleichbleibendes,sich nicht
veränderndes,stillstehendes...ohne kaos....=harmonie
...ausserdem,alles mit dem nichts gleichzusetzen?das nichts
als nihil privativum...ist eine filosofische
betrachtungsweise...sicherlich können wir uns darüber
streiten,aber das entgültig zu beurteilen liegt nicht in
meinem entscheidungsbereich,in eurem vielleicht?
...oh nein,ich habe mich wiederholt...zufall?
Zitat:"Die Weissheit setzt der Erkenntniss
Grenzen"
kurz vor dem Urknall:Zeit und Raum auf einem Fleck,sich
nicht verändernd....dass nenne ich ein "Bild"
mirkowienholz.npage.de
|
|
maler-hans
Mitglied
291 Forenbeiträge seit dem 12.05.2006
Geschlecht:
|
8 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 20.10.2008 um 23:13 Uhr |
Die Definition von Begriffen ist zuerst eine sprachliche
Frage, sonst gäbe es noch mehr Missverständnisse als ohnehin
schon.
Und wenn wir´s schon von Entscheidungsbereichen haben:
die ersten ... eigenwilligen Behauptungen (!) kamen nicht
von mezzo4te und nicht von mir, wenn ich recht nachlese.
Es geht übrigens auch überhaupt nicht um Entscheidungen,
sondern um Verständigung, und die ist eine sprachliche Frage
– falls ich mich da nicht wiederhole …
Gruß von Maler Hans (www.atelier-lasslob.de)
|
|
mirkStar
Mitglied
70 Forenbeiträge seit dem 18.10.2008
Geschlecht:
|
9 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 21.10.2008 um 00:45 Uhr |
....hey maler hans
es sollte sich niemand rechtfertigen müssen,ich wollte nur
meinen standpunt(eigenwillige behauptung) darlegen.jeder
mensch hat eine andere weltanschauung,und besonders bei der
begrifflichkeit,der natur der dinge,"scheiden sich die
geister".
mich erfreut allerdings die rege anteilnahme zur bewältigung
des themas,obwohl wir langsam vom hauptthema abschweifen....
...noch mehr hätte es mich erfreut,wenn du mir deine
sichtweise verdeutlicht und dadurch vielleicht etwas näher
gebracht hättest....
durch die dialektik können neue horizonte eröffnet
werden,für jeden von uns!
definition von begriffen:-Beispiel:-Gott
-für manche menschen vater von jesus christus
-für andere menschen alla
-für noch andere ein hirngespinnst
-für meine freundin bin das !ich!
-für wenige sogar franz beckenbauer oder elvis
-manche beten auch eine kloschüssel an und nennen sie gott
wie sollen wir da auf einen nenner kommen?
also ich bin für den 3. und 4. erklärungsversuch
3.
mirkowienholz.npage.de
|
|
Forum > Plauderecke > Das Werk und die Zeit !
|
|
|