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Kunstforum: Fotografien aus der Pathologie
Aktuelle Zeit: 15.05.2024 - 06:04:30
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Forum > Plauderecke > Fotografien aus der Pathologie
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Autor
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Thema: Fotografien aus der Pathologie
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
Geschlecht:
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10 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.12.2004 um 19:15 Uhr |
Hallo,
tatsächlich, sie sind gelöscht, dafür sind jetzt andere
wesentlich witzigere Fotos eingestellt.
Eins muß man dem Herrn Nagel lassen, er hat ohne Zutun ein
reges Gespräch im Forum über seine Fotos erzeugt,
alle Achtung und nun ist ein gewisser Focus auf ihn
gerichtet, so entsteht Popularität auch ohne Können, Fleiß
und Begabung. Auch dieser Text trägt dazu bei.
Aber mal noch etwas anderes, die Ausstellung Körperwelten,
ich war nicht drinn, kenn sie nur vom TV, halte ich für eine
künstlerische Auseinandersetzung des Menschlichen, ein
Bildhauer und Skulpteur mit toten, menschlichen Körpern.
Einem toten Material also, dem Leben eingehaucht wird durch
Plastizität. Dass man die sterbliche Hülle nicht antasten
darf ist doch finsterstes, katolisches Mittelalter, ich
könnte mir vorstellen, nach meinem Tode in einer Ausstellung
als Plastik zu stehen und fühle mich bei dem Gedanken
geehrt. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich meine Meinung
mit zunehmendem Alter.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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Arne
Mitglied
169 Forenbeiträge seit dem 13.11.2002
Geschlecht:
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11 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.12.2004 um 01:24 Uhr |
Körperwelten ist nichts, wofür ich mich persönlich
interessiere. Da steht schon viel eher das Beinhaus in
Sedlec auf meinem Reiseplan, das ist eine Kirche in
Tschechien, in der die Menschenknochen eines ganzen
Friedhofs recht "kunstvoll" verbaut worden sind.
Das ist sicherlich auch nichts für jeden, weist aber eine
höhere Schöpfungstiefe auf, als die Bilder, um die es hier
anfangs ging.
http://www.kostnice.cz
http://sedlec.info/kostnice.htm
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
Geschlecht:
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12 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.12.2004 um 12:23 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Fluuu um 12:25:50 am 03.12.2004
editiert
Hallo A.M.C.,
so gesehen hast Du sicher recht, ich war ja in der
Ausstellung selbst nie gewesen und kann das nur sehr
eingeschränkt beurteilen was da wirklich ab geht. Ob nun
Kunst hin oder her, mir ist das wurscht, ich kann die
Diskussion was ist Kunst und was nicht bald nicht mehr
hören, es ist letztendlich eh meine persönliche Empfindung.
Mir ging es nur darum, warum nicht tote menschliche Körper
als Schaufensterpuppen ausstellen, das hat es noch nie
gegeben und ist sicher ein Schlag in das verstaubte Kontor
derer, die alles tabuisieren, offen auf den Tisch die
menschlichen Belange und Nöte auch den Tod. Hier reden wir
drüber, das ist positiv.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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Katja Krah
Mitglied
6 Forenbeiträge seit dem 08.11.2004
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13 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 04.12.2004 um 19:56 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Katja Krah um 20:01:02 am
04.12.2004 editiert
Hallo allerseits,
Fluu hat recht, ohne viel Zutun hat Herr Nagel eine gewisse
Aufmerksamkeit erlangt....den Rest spare ich mir!
Auch ich war nie in der Körperweltenausstellung und habe
auch kein Verlangen danach, sie aufzusuchen. Das genannte
Zitat kenne ich nur aus der Presse und spiegelt nun wieder
einmal mein "naives Menschenvertrauen" wieder,
dass (relativ)alles ,was in der Öffentlichkeit
geschieht(gesagt wird), wirklich auch so stimmt.....
Die Mitarbeiter werden sicherlich wissen, welche
"Anschuldigungen" sie da machen. Verurteile
soetwas dann natürlich ebenso wie diese
"Geschichte" hier!
Mit den Aussagen von Herrn Nagel kann ich für mich nicht
viel anfangen!
Hm, "wir urteilen über die Wirklichkeit unserer eignen
Werte"?
Kunst besteht nunmal auch daraus, über etwas zu " ( be
)urteilen "...und meiner Meinung nach kann man da nur
nach dem eigenen "Geschmack" gehen (wenns nicht
grad ums technische geht...mit Perspektive ect)Aber über die
Wirklichkeit meiner Werte zu urteilen.....Da müsste ich erst
einmal feststellen, welche Werte vorrangig für mich sind.
Zum anderen meint Herr Nagel bestimmt, dass FÜR IHN!
Fotographie noch nie Kunst gewesen sei.
Umso weniger verstehe ich dann, warum er dann seine Fotos
auf dieser Kunstseite ausstellt!
Mein Sohn besucht die gymnasiale Oberstufe und im
Kunstunterricht wird momentan das Thema
"Fotographie" bearbeitet...keine Kunst? ? ?
Wie gesagt, ich kann mit seinen Aussagen nichts
anfangen...muss ich aber auch nicht!
Die Seite vom Beinhaus habe ich mir auch angeschaut und
finde sie schon interessant. Stimme Arne da auch zu, dass
dieses eine höhere Schöpfungstiefe für mich hat...besuchen
würde ich eine solche Einrichtung momentan aber trotzdem
nicht wollen.
Dank euch für eure offenen Worte!!!
Gruß
katja
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Parthum Tom
Mitglied
146 Forenbeiträge seit dem 09.12.2003
Geschlecht:
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14 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 20.12.2004 um 05:56 Uhr |
Hab die Bilder nicht gesehen !
Zu den jetztigen fällt mir nur eines ein.
Ironie ist der " Erste Weg " zur Besserung.
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bakunin
Mitglied
4 Forenbeiträge seit dem 28.04.2004
Geschlecht:
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15 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.03.2006 um 13:31 Uhr |
zu den fotos aus der pathologie. es gibt eine wirklichkeit
die sich der wirklichkeit normaler menschen völlig entzieht.
Wirklichkeiten bergen Wahrheiten. Eine Wahrheit ist, aus
abgetriebenen Föten werden Schönheitscremes hergestellt.
Wenn ich diese Wahrheit als Fotografie in eine Kunstgalerie
stelle, wird sie mehrheitlich abgewählt, als piettätlos
erklärt. Ich, als Fotograf, habe diese Pietätlosigkeit nicht
erschaffern, ich gebe sie nur weiter, an die die von der
Wirklichkeit partizipieren, sie aber nicht wahrnehmen
wollen. Das Verbieten der Fotos ist also nichts weiter als
ein Akt mehrheitlicher Verdrängung. Mich persönlich triff
das gar nicht, habe ich die Wahrheit doch gesehen. Was ich
daraus lerne: Traue auch den Künstlern nicht.
khn
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
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16 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.04.2006 um 15:54 Uhr |
Hallo bakunin,
ja es ist eine Verdrängung und ich als Anhänger der
psychologischen Wissenschaften bin eigentlich strikter
Gegner von Verdrängung. In diesem Fall, mit diesen Bildern,
ist es ein Grenzwert wo die Verdrängung um überleben zu
können auch etwas Gutes hat. Wir sind es nicht gewohnt mit
Bildern über den Tod um zu gehen, viele Jahrhunderte war es
völlig tabuisiert. Sicher gibt es Wahrheiten, jedoch wir
verkraften nicht alle Wahrheiten auf einen Schlag
gleichermaßen. Wenn ich mich mit meinen inneren Wahrheiten
auseinandersetzte und dazu bin ich verpflichtet, denn das
macht sonst niemand, kann ich womöglich äußere Wahrheiten
oder die Wahrheiten anderer nicht gleichzeitig auch
verkraften. Wenn ich mich mit dem Leben auseinandersetze und
wie ich die Lebensbelange fülle, ist es sehr schwer den Tod
in gleicher umfassender Weise zu betrachten. So gehört es
als Wahrheitsverkünder auch dazu, die Sensibilität zu haben,
wahr zu nehemen wann und wo sie angebracht ist um nicht
einfach als Provokateur abgetahn zu werden.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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maler-hans
Mitglied
291 Forenbeiträge seit dem 12.05.2006
Geschlecht:
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17 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.05.2006 um 00:10 Uhr |
Zitat:
Ich, als Fotograf, habe diese Pietätlosigkeit nicht
erschaffern, ich gebe sie nur weiter, ... Was ich daraus
lerne: Traue auch den Künstlern nicht.
Das ist mir zu billig, Bakunin: dann musst Du Pornografie
zulassen, Gewalt-Videos, Kriegsbilder ... alles Realität,
ich gebe sie nur weiter? Nein! Die Weitergabe ist ein
eigener, zudem willentlicher Akt, eine Form der
Vervielfältigung. Denk´ mal drüber nach, Bakunin, bevor Du
"die Künstler" verdammst. Und stell Dich vor den
Spiegel, wenn Du Deine eigenen wahren Motive behauptest.
Verzeiht einem Neuling die deutlichen Worte, liebe Xartos.
Gruß von Maler Hans (www.atelier-lasslob.de)
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maler-hans
Mitglied
291 Forenbeiträge seit dem 12.05.2006
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18 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 14.07.2006 um 00:12 Uhr |
Zitat:
Bin auf die Hompage des besagten Künstlers, und habe nicht
anrüchiges erkennen können. Wenn er mit Organen nur so ums
sich schmeißt, zeigt er bestimmt nur unsere Gesellschaft
auf, die in der Maschinerie steckt.
Ach je, Edith! Und der nächste so genannte Künstler stellt
dann echte Leichen in kaputten Autos aus – zeigt das dann
auch "nur unsere Gesellschaft auf, die in der
Maschinerie steckt"?!?!?
Von so etwas wie Geschmack will ich gar nicht erst reden,
aber Du machst denselben fatalen Denkfehler wie Bakunin: Ihr
schaut ja vielleicht zu viel Fern und seid die
"dokumentarischen" Bilder wahrscheinlich
inzwischen so gewöhnt, dass Euch vor nichts mehr grauen
kann.
Traurig finde ich das, erschreckend!
Gruß von Maler Hans (www.atelier-lasslob.de)
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
Geschlecht:
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19 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 15.07.2006 um 21:33 Uhr |
na, na maler-hans,
ganz so geht es ja auch nicht. In einem anderen Threat hast
Du von mangelnder Provokation gesprochen, dies hier wäre
eine aber das beleidigt wieder den reinen, jungfräulichen
Ordnungssinn. Wenn Provokation dann auch mit Laichen, mit
Blut, mit Naktheit, mit Exkrementen.
Am Theater gehört das alles inzwischen zum Standart und wenn
es so weiter geht ist auch dieses keine Provokation mehr,
sondern erzeugt Überdrus und Gelangweiltsein.
Bald wird man mit Biederkeit, Bravheit und Anpassung
provozieren können.
Hör mir blos mit ´der Künstler das ästhetisch und
schöngeistige Wesen´ auf, nicht heute, in der Gegenwart, im
21. Jahrhundert, da sind ganz andere Werte gefragt in der
künstlerischen Auseinandersetzung...
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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