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ORDNEN, BEWAHREN, VERFREMDEN.


Jan de Weryha-WysoczanskiErnst Brennecke, „Ordnen, bewahren, verfremden“, Harburger Anzeigen und Nachrichten, 24. August 2000

Atelierausstellung von Jan de Weryha-Wysoczański

Harburg. Für den Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczański gibt es nur ein Material: Holz. Er bearbeitet es mit Motorsäge, Axt und Stechbeitel. Er fügt nichts hinzu und lässt das Holz durch sich selbst sprechen. Aber obwohl es weder bemalt noch mit anderen Materialien konfrontiert wird, wirkt es doch verfremdet. Jan de Weryha-Wysoczański gibt dem Holz Formen, die zwar vertraut, aber dennoch künstlich sind.
Der 1950 in Gdańsk (Danzig) geborene Künstler lebt seit 1981 in Hamburg. Sein Atelier hat er im ehemaligen Ausbesserungswerk der Bahn an der Harburger Schlachthofstrasse bezogen. Dort wird heute um 18.30 Uhr eine Ausstellung mit 65 Objekten eröffnet. Sie wird vom polnischen Generalkonsulat in Hamburg im Rahmen der Reihe „1000 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft – Kultur aus Polen in Hamburg 2000“ durchgeführt. Zur Eröffnung werden unter anderem Kultursenatorin Christina Weiss und der polnische Generalkonsul Mieczysław Sokołowski erwartet.
Ob Lärche, Linde, Weide, Ahorn, Kastanie oder Eiche: Die jeweiligen Strukturen der Holzarten werden in ganz unterschiedlichen Installationen entsprechend betont. Da gibt’s es überlebensgroße Statuen und relativ kleine Wandarrangements, bei denen es nur um die Wirkung von Strukturen geht. Es gibt riesige Installationen aus 54 Stammabschnitten, die paarweise nebeneinander liegen und vom Durchmesser her immer kleinen werden. Hat Jan de Weryha-Wysoczański einen Holzstamm geschält, so formt er aus den übriggebliebenen Rinde Haufen, die wie Schutzdächer aussehen oder die wie Sperren wirken. Und schließlich entstehen aus den Sägespänen frappierende Hügel, die denen der Ameisen sehr ähnlich sind. Andere wecken Assoziationen zu Scheiterhaufen.
Zwischen den größten und den kleinsten Teilen gibt es viele Zwischenformen. So etwa den magisch wirkenden Kreis aus Holzkeilen. Eine Arbeit aus zwölf Blöcken wirkt wie eine kleine Stadt: Jeder Block sieht zunächst aus wie der andere, und doch ist jeder anders groß und anders strukturiert.
Ein Blick über die Gesamtausstellung offenbart sofort dessen archaischen Grundcharakter. Jan de Weryha-Wysoczański geht es ums Ordnen und Bewahren vertrauter Formen. Durch das ausschließliche Material Holz werden sie zugleich sofort verfremdet. Die Arrangements haben durch die Art der Anordnung oder der Bearbeitung einen jeweils eigenen Rhythmus bekommen. Eine wesentliche Rolle spielen auch religiöse Bezüge. Immer wieder sind in den Anordnungen deutliche Ausdeutungen der Zahlen drei, sieben und zwölf sowie deren Potenzzahlen zu erkennen.
Jan de Weryha-Wysoczański studierte in Gdańsk und ist seit 1976 als freischaffender Künstler tätig. Der Sohn einer Deutschen und eines Polen besitz die deutsche Staatsbürgerschaft.
Atelierausstellung Schlachthofstrasse 3, bis 25 September montags, donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0172/4053238. Der Katalog steht kostenfrei zur Verfügung. Vernissage heute 18.30 Uhr.



Dieser Artikel wurde von Jan de Weryha-Wysoczanski an folgendem Datum: 2022-03-06 22:20:07 eingestellt.


Hinweis: Dieser Artikel spiegelt die Meinung seines Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung der Betreiber von xarto.com übereinstimmen.


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