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Kunstforum: Küchenschaben...
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Forum > Plauderecke > Küchenschaben...
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Autor
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Thema: Küchenschaben...
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Joerg
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28 Forenbeiträge seit dem 30.12.2007
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 17.02.2009 um 15:41 Uhr |
Ich würde zu gerne wissen was ihr von meinem neuen Bild mit
romantischen Küchenschaben haltet?
Ich habe da mit Sand, Rost und Acryl experimentiert. Da ich
das Bild hier wohl nicht rein setzten kann wird dieser Link
weiter helfen:
http://www.schlichtholz.de/index.php?p=galerie&bild=4
...immer auf der Suche nachden den kleinen Dingen, Gruß Jörg
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
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1 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 20.02.2009 um 18:21 Uhr |
...die Viecher schauen zum Anbeißen lecker aus, wie frische
Brotleibe...
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
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2 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 12:15 Uhr |
...das ist auch eine Kunstform bei Dingen die historisch
oder anerzogen als eklig gelten das Gefühl mal zu
hinterfragen und zu reflektieren warum es so ist.
Eine Spinnenphobie hat keine natürliche Funktion, wie alle
Phobien ist es eine Zivilisationskrankheit. So ist auch der
Ekel und die Angst vor Schaben biologisch gesehen völlig
unbegründet, es ist ein Problem der Städte und der
Zivilisation. Auch wenn Ekel und Angst nicht das Selbe sind,
so bin ich der Überzeugung diese Gefühle nicht automatisch
den Kindern anzuerziehen damit es ihnen genauso geht, eher
im Gegenteil. Schaben oder auch Kakerlaken sind
Krankheitsüberträger und bei Lebensmittelvorräten
anzutreffen, daher wohl der Ekel.
Sigmund Freud meint es gibt eine Ambivalenz zwischen Ekel
und Lust, da das Ekel erregende Objekt unverdrängt ein
Lustgefühl verschaffen würde.
Wie auch immer, ein gesundes Ekelgefühl hat wohl jeder.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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Joerg
Mitglied
28 Forenbeiträge seit dem 30.12.2007
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3 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.03.2009 um 18:57 Uhr |
Hallo ann und hallo fluuu,
fluu sieht das schon sehr richtig, und natürlich versuche
ich Interesse für diese ganz andere Welt zu wecken, die bei
vielen Ekel auslöst, aber die doch immer da ist. Warum
sollen Haare im Gegenlicht auf einer Raupe oder Biene
weniger schön sein als auf einem Männerarm?
Zugegeben meine Ekelgrenze habe ich auch, Wespe im Bier oder
Ameisen in der Marmelade, aber eigentlich eröffnet sich mir
während ich male immer eine Wunderwelt.
Kinder die heute so steril aufwachsen, denen fehlt nicht nur
ihr natürliches Verhältnis zur Natur, vor allem fehlen ihrem
Immunsystem die Abwehrkräfte, sind Allergieanfälliger und
häufiger krank.
Vielleicht sollte ich große Dinge malen, aber es mach
glücklicher, noch einmal wie ein Kind zu staunen:
http://www.schlichtholz.de/index.php?p=galerie&bild=24
...immer auf der Suche nachden den kleinen Dingen, Gruß Jörg
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
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4 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 06.03.2009 um 11:48 Uhr |
...das kann ich nachvollziehen, dass Staunen wie ein Kind
glücklich macht denn es ist erwiesen, dass die positiven
Dinge die besser ausfallen als erwartet am meisten
Glücksgefühl hervorbringen. Das ist doch interessant, Du
erwartest womöglich zunächst Ekel bei den Viechern, schaust
dann trotzdem neugierig genauer und detaillierter hin und
bist staunend beglückt von der Wahrnehmung welche Schönheit
sich offenbart. Das ist gut, die Verbindung von zwei
konträren Gefühlen die letztendlich glücklich machen wenn
das Positive überwiegt.
So ähnlich arbeite ich bei der Fotografie mit dem Verbinden
von Morbidität und ästhetischer Komposition auch. Es ist die
Wahrnehmung und Bewusstmachung der Existenz ambivalenter
Gefühle die letztlich besser ausfallen als erwartet auf dem
Bild.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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lupo
Mitglied
2 Forenbeiträge seit dem 09.03.2009
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5 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 09.03.2009 um 10:59 Uhr |
geiles Teil
carpe diem
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Joerg
Mitglied
28 Forenbeiträge seit dem 30.12.2007
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6 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 12.03.2009 um 16:20 Uhr |
Bevor hier der Gedanke übertriebener Hygiene beiläufig
erwähnt wurde, war mir dieser Aspekt gar nicht bewusst. Ich
finde ihn und die Ausführungen von fluuu, so bedeutsam, dass
ich diesen Thread von meiner HP aus verlinkt habe. Wieder
ein Grund weiterzumalen.
Mein ursprüngliches Anliegen ist wirkliches Sehen.
Durch Reizüberflutung von Medien, Werbung und Neonlicht wird
täglich unser Sehen geschädigt, unsere Sensibilität
erstickt. So zugekleistert nehmen wir nur noch die schrillen
Töne wahr. So werden selbst auf dem Land wilde Anemonen aus
gerupft, stattdessen giftbunte Tulpen gesetzt, die
Zwischenräume zubetoniert, damit alles seine Ordnung hat -
bis jeder Garten der Titelseite eines Baumarkt-Katalogs
gleicht.
Es sind die feinen Nuancen, auf die ich hinweisen will!
...immer auf der Suche nachden den kleinen Dingen, Gruß Jörg
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Fluuu
Mitglied
725 Forenbeiträge seit dem 18.10.2003
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7 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 19.03.2009 um 21:57 Uhr |
Zitat:
Es sind die feinen Nuancen, auf die ich hinweisen will!
Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Ansatz.
Nur das Beklagen der sich verändernden Umwelt bringt nicht
viel, sie wird sich nicht danach richten.
Das Sehen ist als Fotograf mein täglich Brot, dazu gehört
den Reichtum an Wahrnehmungen auszuschöpfen. Es ist sehr gut
möglich im Alltag Dinge auszublenden die nicht interessieren
und den Fokus nur auf spannende Details zu lenken. Wir sind
den Fehlern die natürlich gemacht werden nicht hilflos
ausgeliefert.
Es ist inzwischen sogar möglich Dinge die sich bewegen nicht
als Beute zu erkennen und nicht darauf zu reagieren. Das
kann man sehr gut im Internet mit den vielen wackelnden und
blinkenden Teilen lernen.
Nicht die Welt wird immer schlechter, wir werden zunehmend
unfähiger damit umzugehen. Die vielen Möglichkeiten die
eigentlich Freiheit bedeuten überfordern und überanstrengen
oft.
Nicht die vielen Möglichkeiten beim Sehen sind Schuld, dass
das Auge weh tut, sondern die Unfähigkeit nein zu sagen und
die Augen zu schließen oder auszublenden. Wer Details und
filigrane Dinge sehen möchte hat die Möglichkeit dazu, er
sollte sich nur nicht vorher an den plumpen offensichtlichen
Sachen gesättigt haben. So kann jeder feine Nuancen
wahrnehmen, er muss nur das Grobe ausblenden. Dazu ist im
Prinzip jedes menschliche Gehirn in der Lage unabhängig von
den Fehlern in der Umwelt.
gruß fluuu
http://www.fluuu-bilder.de | künstlerische Fotografie
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niwatoriah
Mitglied
2 Forenbeiträge seit dem 05.09.2010
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8 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 20.03.2009 um 11:18 Uhr |
´s ist schon wirklich ein tolles Bild! Vor allem so
´ne Idee ist ganz ungewöhnlich. - Ob ich´s nun
selber so wollte, geschweige denn könnte, ist eine andere
Frage, jedenfalls hat das Bild etwas zu sagen und ist sehr
gut gemacht!
Andreas
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maler-hans
Mitglied
291 Forenbeiträge seit dem 12.05.2006
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9 Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 21.03.2009 um 22:54 Uhr |
Wirklich ein tolles Bild - und doch läuft´s mir
kribbelig gänsehäutig den Rücken runter und die Plombem
spannen so unangenehm, womöglich, weil der Titel ...
brrrrrrr, die Viecher sind einfach uaaaaaaah, kann mir nicht
helfen; trotzdem (oder womöglich auch ein bisschen deshalb?)
ein wirklich tolles Bild.
Gruß von Maler Hans (www.atelier-lasslob.de)
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